Standards geistlicher Begleitung
Was ist Geistliche Begleitung?
Geistliche Begleitung ist ein Dienst am geistlichen Wachstumsprozess von Menschen, die auf ihrem persönlichen Berufungsweg ihre Beziehung zu Gott bzw. Christus vertiefen und die mannigfaltigen Situationen ihres Lebens in diese Beziehung integrieren wollen. Sie ist ein Dienst der Kirche und eine spezifische Form seelsorglicher Begleitung.
Für wen bietet sich Geistliche Begleitung an?
Sie bietet sich an für Menschen, die
- eine spirituelle Alltagsgestaltung einüben möchten
- lernen möchten, das Wirken des Hl. Geistes in ihrem Leben wahrzunehmen
- Umkehr und Versöhnung suchen
- sich neu am christlichen Glauben orientieren möchten
- Hilfen suchen zur Entscheidungsfindung oder zur spirituellen Vertiefung getroffener Entscheidungen
- Lebensorientierung suchen
- ihre Beziehungen und Dienste geistlich durchdringen wollen.
Worum geht es in der Geistlichen Begleitung?
Themen der Geistlichen Begleitung sind die persönliche Lebensgeschichte und die Suche nach Gott im eigenen Leben, der eigene Glaubensweg und dessen praktische Ausgestaltung.
Lebensthemen, Lebensprobleme, Lebenskrisen und Wendepunkte werden aus der Perspektive des Glaubens betrachtet und wollen aus dieser heraus gestaltet werden. Es geht darum, die eigene Lebenssituation auf die Gegenwart Gottes hin zu „durchschauen“ und Spuren des Hl. Geistes darin zu entdecken.
Worauf zielt Geistliche Begleitung?
Geistliche Begleitung zielt darauf ab, dass die begleitete Person ihre Gottesbeziehung vertieft, sich für die geistliche Gestaltung ihres Lebensweges entscheidet und dies in ihrem Alltag einübt. Geistliche Begleitung ist eine Hilfe, das Leben aus dem Geist des Evangeliums zu gestalten.
Welche Form hat das Begleitungsgeschehen?
Bei der Geistlichen Begleitung handelt es sich um eine Reihe vereinbarter Gespräche, die sich in regelmäßigen Terminen über einen abzusprechenden Zeitraum erstrecken. Dies kann in unterschiedlicher Weise geschehen:
- regelmäßig alle 4 – 6 Wochen über einen befristeten, aber längeren Zeitraum
- als offene Form: in größeren Abständen ohne Befristung.
Wie kommt es zu einem Begleitungsverhältnis?
Die Person, die Begleitung wünscht, ergreift die Initiative. Ein Vorgespräch klärt, ob die Geistliche Begleitung die angemessene Begleitungsform ist Nach einer Phase gegenseitigen Kennenlernens kann gemeinsam über eine Fortsetzung des Begleitungsverhältnisses entschieden werden.
Was sind die Anforderungen an Geistliche Begleiter/-innen?
- Aus- und Fortbildung in Geistlicher Begleitung
- eigene aktuelle Begleitungserfahrung
- eigene kontinuierliche Exerzitienerfahrung
- Fähigkeit, die eigenen geistlichen Erfahrungen zu reflektieren
- Bereitschaft zum Austausch mit anderen und zum gegenseitigen Feedback
- Offenheit für die Unterschiedlichkeit geistlicher Wege
- Verschwiegenheit und Vertraulichkeit
- Anerkennung der Standards